Es waren ganz besondere Auszubildende, die am vergangenen Freitag in der Westerländer Musikmuschel gemeinsam vom Verein Sylter Unternehmer (SU) und dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband freigesprochen wurden, berichtete Claas-Erik Johannsen vom Dehoga Sylt, der die Veranstaltung gemeinsam mit SU-Vorstandsmitglied Cornelia Scheibe moderierte: „Die 57 jungen Leute, die wir heute aufrufen werden, haben 2019 ihre Ausbildung begonnen und damit die ganzen zwei Jahre Pandemie miterlebt.“
Beispielsweise für die vier Berufsgruppen Koch/Köchin, Hotel- und Restaurantfachleute und Hotelkaufleute bedeutete das zwei Monate Schließung im Frühjahr 2020 und noch einmal sechs Monate im Winter 2020/21. „Das stellte alle an der Ausbildung Beteiligten vor große Herausforderungen. Und trotzdem sind die Ergebnisse richtig gut“, führte Johannsen fort und attestierte den Freigesprochenen optimale Chancen auf dem Arbeitsmarkt: „Junge, ausgebildete Fachkräfte werden händeringend gesucht.“
Der Dehoga Sylt e.V. hatte 41 Auszubildende der Ausbildungsberufe Koch/Köchin, Hotelfachmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau sowie Hotelkaufmann/-frau von den Inseln Amrum, Föhr und Sylt eingeladen. Aus den Betrieben der Sylter Unternehmer waren 49 Auszubildende des Handwerks und Handels geladen. Auch die Familien der Absolventen und weitere Ehrengäste wie die Bundestagsabgeordnete Astrid Damerow und der Dehoga-Ehrenvorsitzende Stephan Beck wohnten der feierlichen Verabschiedung bei.
„Die Wertigkeit der Veranstaltung sieht man eben auch an den Gästen“, bemerkte auch Bürgervorsteher Frank Zahel, der sich darüber freute, dass der Dehoga und die Sylter Unternehmer die Freisprechung in diesem Jahr im gemeinsamen Schulterschluss veranstalteten. Mit der Musikmuschel auf der Westerländer Promenade wählten die Organisatoren zudem bewusst einen besonders prominenten Ort, der neben einer malerischen Kulisse auch den Stellenwert der Ausbildung auf den Inseln ins Rampenlicht rücken sollte. Zahel: „Was sie hier heute geschaffen haben, kann sich sehen lassen – danke dafür.“
Diana Mäusling, Leiterin der Außenstelle Westerland der Beruflichen Schule des Kreises Nordfriesland, erinnerte die Auszubildenden an einige Anekdoten der vergangenen Ausbildungsjahre, beispielsweise die besten Ausreden beim Homeschooling: „Ich konnte die Hausaufgaben nicht machen, weil mein PC abgestürzt ist; ich habe mein Zugangspasswort vergessen; meine Kamera ist kaputt oder ich hatte Internetprobleme.“ Auch Cornelia Molzen, Ausbildungsbeauftragte der IHK zu Flensburg, zeigte den Freigesprochenen ihren Respekt in Form einer kurzen Ansprache.
Für die ehemaligen Auszubildenden war neben der feierlichen Verabschiedung besonders spannend, dass sie erst bei der Übergabe der Zeugnisse erfuhren, mit welchen Noten sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Die zehn Prüfungsbesten wurden am Ende noch einmal gesondert aufgerufen und von Astrid Damerow in den Bundestag nach Berlin eingeladen.