Pendlerzeiten auf der Marschbahn entzerren

Die Nachricht des Einsatzes zusätzlicher Zugverbindungen ab Montag in den pendlerrelevanten Zeitkorridoren verbreitete sich am Samstag wie ein Lauffeuer auf den sozialen Netzwerken. „Wir freuen uns über dieses positive Signal der NAH.SH und der DB Regio, bis mindestens 25. März zusätzliche Kapazitäten auf die Strecke zu bringen“, so SU-Geschäftsführer Ronald Glauth.

„Den Pendlerinnen und Pendlern ist in den zurückliegenden Wochen wieder viel zugemutet worden. Die nun rund 1.500 zusätzlichen Plätze durch zusätzliche Verkehre können sicherlich dazu beitragen, das Gesundheitsrisiko in den Zügen der Marschbahn zu reduzieren – wenn die DB Regio den Verkehr denn stabil auf der Strecke hält“. Mit dem Schritt der Kapazitätserhöhung soll dem Ziel der vergangenen Bund-Länder-Konferenz nahegekommen werden, das Fahrgastaufkommen im öffentlichen Personennahverkehr auf ein Drittel der zulässigen Fahrgastzahlen zu reduzieren.

Gelingen kann diese jedoch nur, so ist aus Kiel zu hören, wenn die Arbeitgeber wiederum ebenfalls ihren Beitrag leisten. Der Verein Sylter Unternehmer appelliert daher dringend an seine Mitglieder, die Anfangszeiten in den jeweiligen Betrieben zu staffeln und so eine breitere Verteilung auf die einzelnen Verbindungen zu gewährleisten. „Wir wissen, dass dies nicht immer einfach ist und einiges an Logistik erfordert. Letztendlich schützen wir aber dadurch gemeinsam die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser kritischen Pandemiephase“.

Einige Betriebe haben sich, so Ronald Glauth weiter, bereits auf die Situation eingestellt und mit einer flexibleren Arbeitszeitgestaltung reagiert. Diesem positiven Beispiel müssten aber noch weitere folgen. Daneben ist – soweit es möglich ist – natürlich auch Homeoffice eine wichtige Komponente. „Wir sind zwar gegen eine Verpflichtung der Arbeitgeber zur Durchführung von Homeoffice-Lösungen, ganz einfach weil es nicht in allen Fällen umsetzbar ist. Aber dort, wo die Möglichkeit da ist, sollte man – gerade, wenn es sich um pendelnde Arbeitskräfte handelt – unbedingt darauf zurückgreifen“.

So positiv die Nachricht der Kapazitätenausweitung auch aufgenommen wird, es gibt noch einiges zu tun. Auf Drängen des Vereins Sylter Unternehmer findet daher Anfang Februar eine Videokonferenz mit den Verantwortlichen statt. „Seit November bemühen wir uns gemeinsam mit der Pendlerinitiative um den Austausch, denn es gibt unserer Meinung nach noch viele Punkte, die angegangen und verbessert werden müssen. Angefangen von Desinfektionsmöglichkeiten bis zu technischen Lösungen zur Kontaktnachverfolgung, in dem Falle der Nutzung der Luca-App“.